KONZEPT
Systemsprenger
Wir leben in einem Land mit einem äußerst vielseitigen Betreuungsangebot nach dem SGB VIII. Dennoch ist es so, dass derzeit allein im Bundesland Berlin ca. 2000 Jugendliche auf der Straße leben und um das Überleben in der Großstadt kämpfen. Die Ursachen und Auslöser dieser Tatsache sind vielschichtig. Kinder und Jugendliche aus sozialschwachen und bildungsarmen Verhältnissen sind jedoch deutlich höher gefährdet und betroffen als Kinder aus anderen Sozial- und Bildungsschichten.
Sogenannte „Systemsprenger“, haben häufig schon mehrere Jugendhilfeangebote ohne Erfolg durchlaufen. Kein Angebot konnte die verstörten Verhaltensmuster beheben oder die Jugendlichen auf ein solides Maß stabilisieren. Häufig sind die Jugendlichen schon früh mit dem Thema der Obdachlosigkeit konfrontiert gewesen und haben damit zu tun, auf eine geeignete Jugendhilfemaßnahme zu warten bzw. einen Jugendhilfeträger zu finden, der ein passendes Angebot zur Verfügung stellt: Es gibt schlicht kein geeignetes Angebot, das dem Jugendlichen ein tägliches Dach über dem Kopf gewährleisten kann.
Vorangegangene Jugendhilfemaßnahmen sind auch gescheitert, weil der Jugendliche nicht in der Lage war, sich an die Trägerregeln zu halten. Häufig zählen zu den Regelverstößen der Missbrauch von Drogen, das ständige unangemeldete Fernbleiben der Einrichtung und/oder die mangelnde Integrierbarkeit in Gruppen. Für einige der Systemsprenger wurden niedrigschwellige BEWs mit einem hohen Grad an Beziehungsarbeit und Schaffung von kleineren Tagesstrukturen angeboten. Das beschriebene Klientel ist jedoch mit den betreuungsfreien Zeiten und dem Halten der eigenen Wohnung in hohem Maße überfordert. Die Wohnungen verwahrlosen und jegliche Versuche zur Verinnerlichung von Hygiene und Sauberkeit scheitern. Wohnungsgestände werden durch die Jugendlichen bis zur Unbrauchbarkeit heruntergewirtschaftet und oder zerstört.
Zudem gibt es häufig unangemeldeten Besuch von anderen Freunden, welche häufig (ebenfalls) von Obdachlosigkeit bedroht sind oder in dieser leben. Systemsprenger sind in der Regel nicht in der Lage, ihr Geld einzuteilen. Gemeinsame Lebensmitteleinkäufe mit den Betreuern sind nur punktuell möglich. Eine stabile Verantwortung, sich selbst mit Lebensmitteln zu versorgen ist nicht kontinuierlich vorhanden. Die Beschwerden der Nachbarn im Haus lassen häufig nicht lange auf sich warten, welche in der Regel auch zügig an die Hausverwaltung weitergetragen werden. Die nötige Einsicht für ein Fehlverhalten ist bei den Jugendlichen häufig nur punktuell vorhanden. Für den Träger, welcher als Hauptmieter der Wohnung gemeldet ist, besteht dann die Gefahr, die Wohnung zu verlieren.
Der zuständige Träger ist in der Regel bei dem Format der „Schwierigen“ im Rahmen eines BEW nur damit beschäftigt, pädagogisch reflektierende Gespräche mit dem Jugendlichen zu führen, die zum Ziel haben, ein gewisses Maß an Verantwortung bei dem Jugendlichen hervorzurufen. In der Regel scheitern diese Gespräche jedoch, oder führen nur zu einer kurzzeitigen Besserung. In der Betreuungsarbeit entsteht so für den Jugendlichen ein Leidensdruck im Zusammenhang mit der Führung des eigenen Haushaltes. Die gewährleistete Jugendhilfe ist entweder damit beschäftigt, einem mit der Führung des eigenen Haushaltes mehr als überforderten Jugendlichen immer wieder hierauf aufmerksam zu machen und dieses Thema zum Gespräch zu machen, oder aber er lässt bei dem Jugendlichen ein gewisses Maß an Verwahrlosung zu und riskiert damit den Verlust der Wohnung für den Träger. Insgesamt ist zu beobachten, dass die Jugendlichen aus dem Trebegänger Milieu in den Bereichen von Tagesstruktur in Verbindung mit der Schaffung eines Schulprojektes ebenfalls überfordert sind und aufgrund einer nur sehr niedrigen Stress- und Frustrationstoleranz kaum ihren Alltag in vorgegebene Strukturen bringen lassen.
Bei Trebegängern ist der Missbrauch von verhältnismäßig leichten illegalen Drogen normal und ist gibt meistens täglichen Konsum. Die Einnahme von härten illegalen Drogen ist bei vielen ebenso des Öfteren der Fall. Zu beobachten ist, dass die zum beschriebenen Systemsprenger-Milieu gehörenden Jugendlichen häufig in Subkulturen unterwegs sind. Trotz dieser Zugehörigkeit sind Einzelgänger nicht unüblich. In jedem Fall zeigen sie eine Neigung dazu, in Parallelgesellschaften zu leben und keinen Anschluss an gesellschaftliche Maßstäbe zu finden. Eine solide Gesundheitsfürsorge ist ebenfalls nur rudimentär vorhanden. Systemsprenger leiden häufig unter gesundheitlichen Problemen wie Zahnschmerzen, ungesunder und unregelmäßiger Ernährung und psychischen Belastungsstörungen.
Die bisher sichtbar angenommenen Hilfsangebote der schwierigen Jugendlichen, sind in der Regel Angebote der Straßensozialarbeit oder Beziehungsangebote von Sozialarbeiterninnen aus Einrichtungen mit offenen Jugendangeboten ohne das Eingreifen in persönliche Lebenssituationen. Die jungen Menschen suchen die Beziehung zu Sozialpädagogeninnen und nehmen deren Beziehungsangebote an. Die bisher geltenden Angebote der Jugendhilfe für Systemsprenger bedeuten immer wieder auch eine Konfrontation zwischen Lebenswelt des Jugendlichen und Anspruch des Trägers an die Jugendhilfestrukturen. Systemsprenger sind jedoch, aufgrund genannter Lebensverhältnisse und internalisierter Überlebensstrategien, häufig nicht in der Lage, sich in ein stationäres Setting zu begeben. Immer wieder werden die Jugendlichen durch eine ambulante Hilfe auf der Straße betreut.
Die Jugendlichen geben an, ständig bei Freunden oder auf ähnliche Weise unterzukommen. Eine latente Gefahr, dass minderjährige Jugendliche auf der Straße übernachten ist jedoch immer gegeben, weil sie keinen festen Wohnsitz bzw. Bleibe haben. Die Strukturen von bisher geltenden stationären Hilfen sind zu komplex für den Jugendlichen. Auch eine Überforderung bei niedrigschwelligen Angeboten im Rahmen eines BEW ist zu erwarten. Der Wunsch nach einer eigenen Wohnung ist bei den Jugendlichen jedoch hoch. Der Motivationsgrad vor einer beginnenden Jugendhilfe, beispielsweise einem niedrigschwelligen BEW Angebot, ist enorm. Die tatsächliche Umsetzung und Einhaltung von BEW-Strukturen sind jedoch kaum umsetzbar.
Zielgruppe
Die Zielgruppe, die mit dem Projekt erreicht werden sollen, sind Jugendliche und junge Erwachsene:
- die auf der Straße Leben oder von Obdachlosigkeit bedroht sind und schon mehrere Jugendhilfemaßnahmen erfolglos durchlaufen haben und mit dem Konsum von illegalen Drogen schon in Kontakt gekommen sind
- mit einem schlechten hygienischen und gesundheitlichen Zustand
- die aus Familien mit prekären Lebenssituationen kommen
- die mit Risikofaktoren im unmittelbaren Lebensumfeld wie häusliche Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung zu tun hatten/haben. In erweiterten familiären, vorschulischen und schulischen Bezügen, sowie anderen Jugendhilfemaßnahmen konnte bisher nichts entgegengesetzt werden.
- die in anderen stationären Einrichtungen wiederholt mit Abgängigkeit aufgefallen sind
- die in einer Parallelgesellschaft leben, krankhafte Verhaltensmuster aufweisen und Bindungsstörungen innehaben welche sich auf kein reguläres Setting der Jugendhilfe einlassen können und nur ein Hilfesetting mit Freiräumen und ein paar wenigen klaren Strukturen annehmen
- die mit dem Erhalt des eigenen Wohnraums hochgradig überfordert sind und darin verwahrlosen würden
- die keinen eigenen Haushalt führen können
- die in zwielichtigen Verhältnissen leben und für die ein reguläres Setting nicht greifbar ist
- die nur in geringem Maße beschulbar sind und /oder Schulverweigerer sind
- die mangelhafte soziale Bewältigungsstrategien und Entwicklungsstörungen aufweisen
- deren Vertrauen in Erwachsene erschüttert ist und die dieses wieder erlernen sollen
- deren auffälligen Verhaltensmuster nur minimale Strukturen aushalten
- die auf niedrigschwellige Beziehungsangebote eingehen und nur kleinschrittig an einer Stabilisierung arbeiten können
- die div. Subkulturen zuzuordnen sind und häufig Einzelgänger sind
Pädagogisches Konzept
Das Projekt zielt darauf ab, ein System zu kreieren, dass Jugendliche nicht sprengen möchten. Durch seine minimalen und dennoch klaren Strukturen hat der Jugendliche, welcher bereits durch mehrere Einrichtungen erfolglos gegangen ist, die Möglichkeit sich nach und nach wieder in ein reguläres Setting der Jugendhilfe einzufinden. In der Regel ist das zu betreuende Klientel in diesem Projekt schon zum „Profi“ darin geworden pädagogische Bemühungen abzuschütteln. Die Zielgruppe unterliegt einer hohen Diskontinuität von Hilfsangeboten in der Jugendhilfe.
Das pädagogische Angebot sieht für das Klientel deshalb vor:
- konfliktsicher, deeskalierend und präsent zu sein für die Erzieher gibt es festgelegte Abläufe auch bei Krisen, bei denen keine sog. „Machtkämpfe“ entstehen sollen
- dranbleibend, haltend ausgerichtet und den Klienten nicht abschüttelnd das Angebot soll ein Ort sein, wo es die Jugendlichen aushalten können – den Jugendlichen wird in der Arbeit das Gefühl vermittelt; auch wenn sie gegen die wenigen vorhandenen Strukturen ankämpfen, werden sie dennoch nicht so schnell einen Hilfeabbruch zu erwarten haben
- Kontinuität vermittelnd, auch über Phasenverläufe hinweg
- in ihrer Haltung verstehend und Trauma sensiblen Ansätzen verpflichtet das Klientel, welches für dieses Projekt geeignet ist, hat häufig schon einschneidende Erlebnisse in der Biografie verzeichnet – die innere Haltung des Personals legt darauf wert, diese zu verstehen und Betreuungskontinuität auch über verschiedene Phasen hinweg zu gewährleisten
- Annahme eines guten Grundes für dissoziales Verhalten und die traumatischen Erlebnisse in der Vergangenheit haben
Die Zielgruppe des Angebotes sind Jugendliche ab 14 Jahren, die aufgrund ihres komplexen Hilfebedarfs von gängigen stationären Betreuungssettings noch nicht / nicht mehr erreicht werden können. Drohende oder bestehende Obdachlosigkeit fördert bislang die Kontakte in problematische Milieus und bindet diejenigen Ressourcen, die für ein (wieder-) Andocken an Hilfesettings benötigt würden.
Das Gesamtprojekt kombiniert eine gesicherte Über-Nacht-Betreuung (mit reduzierten Struktur- und Leistungsanforderungen an die Jugendlichen) mit einer ambulant – aufsuchenden Unterstützung (die einen individuellen, hochflexiblen und beziehungsstiftenden Zugang zum Jugendlichen gestaltet). Für 4 Klienten bietet das Haus einen garantierten Schlafplatz mit Aufstiegschancen, für weitere 20 junge Menschen bietet das Haus reguläre Jugendhilfeangebote im Rahmen von BEWs mit betreuungsfreien Zeiten (im 1.OG und 2.OG).
In der Zeit von 18:00-10:00 Uhr werden die vier Klienten*innen durchgängig von einem/er anwesenden Erzieher*in betreut. In zu erwartenden Krisensituationen kann damit sowohl der Krisenfall als auch die weiteren Bewohner*innen des Hauses, betreut werden. Die Erzieher*innen gewährleisten die Aufrechterhaltung alltagspraktischer Grundstrukturen, unabhängig von der aktuellen Leistungs- und Kooperationsfähigkeit der Jugendlichen. Um 10:00 Uhr müssen die Jugendlichen dieser Etage spätestens das Haus verlassen. Während der Abwesenheit der Jugendlichen (in der Zeit von 10:00-18:00Uhr), befindet sich kein pädagogisches Personal auf der Etage. Lediglich am Sonntag ist das Haus ganztätig geöffnet und die jungen Menschen haben quasi einen „freien Tag“.
Das Haus hat in der Nacht durchgehend geöffnet. Der junge Mensch hat demnach jederzeit in der Nacht die Möglichkeit zu kommen. Jeder Klient hat einen garantierten, festzugeschriebenen Schlafplatz und abschließbaren Kleiderschrank. Die Zimmer sind mit solidem Mobiliar eingerichtet und haben einen nur geringen Verschleißwert. Im Gemeinschaftsraum befindet sich eine Küche und es besteht die Möglichkeit für TV oder Gesellschaft (es gibt keine verpflichtenden Gruppenangebote). Ab 00:00 Uhr müssen die Jugendlichen auf ihr Zimmer. Wer nach 00:00 Uhr kommt, geht ebenfalls direkt auf sein Zimmer.
Der Jugendliche kann im Haus bis spätestens um 09:00 Uhr schlafen, danach erfolgt ein Weckdienst.
Ein Frühstücksbuffetangebot gibt es wochentags von 06:30 – 09:30 Uhr und am Wochenende von 7:30 – 9:30 Uhr. Spätestens nach dem Ende der Frühstückszeit muss der Jugendliche das Haus verlassen.
Befindet sich ein Jugendlicher in einem Schulprojekt oder ähnlichem, wird dieser durch den/die Erzieher*in geweckt. Tagsüber (in der Zeit von 10:00-18:00Uhr) befinden sich die Jugendlichen nicht im Haus. Der Kontakt wird über die ambulant organisierten Sozialpädagogen*innen gehalten. Diese für die Fallführung und -koordination zuständigen Betreuer*innen/Einzelfallhelfer*innen treffen sich tagsüber mit den Jugendlichen, sie geben Beziehungsangebote und arbeiten flexibel und individuell zugeschnitten an den vereinbarten Zielen laut HP/Lebensperspektiven/Strukturen. Es besteht keine Anwesenheitspflicht für die Jugendlichen im Haus. Meldet sich der Jugendliche nicht bei seinem/r zuständigen Betreuer*in und erscheint auch nicht im Haus, so wird nach 72 Stunden eine Vermisstenanzeige erstattet und das JA informiert.
Das bietet das Projekt für die Zielgruppe der Systemsprenger:
- Die Jugendlichen werden durchgehend in einem wechselnden Betreuungssetting betreut. In der Zeit von 18:00- 10.00 Uhr gibt es das stationäre Betreuungssetting.
- Mit dem stationären Teil des Betreuungssetting, bekommt die Klientel einen sicheren und garantierten Schlafplatz in einem geschützten Setting
- Schutz vor Übergriffen auf der Straße
- Die Erzieher*innen vor Ort sorgen dafür, dass die jungen Menschen nicht mehr auf sich allein gestellt sind
- Die Erzieher*innen im Haus sind Ansprechpartner*innen und Berater*innen im Haus. Sie sorgen für Ruhe und Klarheit im Haus, die den Jugendlichen Sicherheit und klare Strukturen geben
- Die Erzieher greifen nicht in die privaten Angelegenheiten der Jugendlichen ein / es besteht die Möglichkeit private Dinge einzuschließen, ohne das die Betreuer*innen dies kontrollieren
- Sonntags hat das Haus den ganzen Tag geöffnet
Im Haus gibt es eine „Komm Struktur“. Das heißt, dass die Erzieher*innen die Klienten nicht in ein aufgezwungenes Gespräch verwickeln und sie sich den Jugendlichen nicht aufdrängen. Die Jugendlichen dürfen im Haus für sich sein, das Gespräch zu Erziehern*innen eigenständig suchen und nach eigenem Wunsch beraten werden. In Krisensituationen können die Erzieher*innen auch weiterhin eine solide Betreuungssituation aufrechterhalten. Das Betreuungssetting wechselt tagsüber in der Zeit von 10:00 – 18:00 Uhr in ein ambulantes, flexibles, individuelles Setting. Die Jugendlichen werden in ihrem Milieu aufgesucht. An verschiedenen Treffpunkten der Stadt, wie z.B. Cafés, öffentlichen Plätzen etc. wird den Jugendlichen ein niedrigschwelliges Beziehungsangebot gegeben.
Der/die zuständige Sozialpädagoge*in übernimmt alle anfallenden Aufgaben/Leistungen, welche in der Hilfeplankonferenz gemeinsam mit dem Jugendamt festgelegt wurden.
Insbesondere betreffen die Leistungen im Gesamtumfang folgende Aufgabengebiete:
- Hilfe bei der Strukturierung und Gestaltung des Tagesablaufs
- Hilfen bei der Verbesserung der Wohnsituation
- Sicherstellung eines tragfähigen Helfernetzes
- Entwicklung von Problemeinsicht und eigener Lebensperspektive
- Planung und Realisierung schulischer und/oder beruflicher Ziele (Integration)
- Sicherheit bei der Bewältigung des eigenen Lebensalltags, Bewältigung von Krisen
- Krisenintervention
- Entwicklung realistischer Lebensziele und der Schritte zu deren Erreichung
- Hilfen und Beratung bei der Wohnraumsuche und Antragstellungen bei entsprechenden Behörden
- Orientierung auf sinnvolle, individuelle Freizeitgestaltung; einzelne, gemeinsame Aktivitäten
- Unterstützung bei der Erfüllung der Schul- und Ausbildungspflichten
- Förderung einer positiven Lernhaltung und regelmäßiger Lerntätigkeiten
- Kontaktpflege zur Ausbildungsstätte/Schule
Das Projekt für Systemsprenger welches sich aus dem stationären Teil und dem ambulant/individuellen Teil zusammen setzt kann nur im Paket gebucht werden. Eine Platzanfrage nur für den stationären Teil, ohne ambulant/individuelle Zusatzleistung ist nicht möglich.
Aufbauend in dem Haus gibt es für die Jugendlichen die Möglichkeit auch innerhalb des Hauses „aufzusteigen“. Im 1. Und 2. OG befinden sich mehrere Einzelappartements, welche nach den laufenden Kriterien und Qualitätsstandards im Rahmen der Individualangebote nach §34 i.V.m. §35 SGB VIII angeboten werden. Die BEWs werden tagsüber im individuellen Setting jeweils zwischen 15h und 30h die Woche betreut. Die Appartements sind vollmöbliert und verfügen über eigene Pantryküchen.
Vorab lassen sich folgende allgemeingültige Ziele für das Klientel festhalten:
- Die Hinführung junger Menschen zu einer selbstständigen Lebensführung durch Erlernen sozialer und lebenspraktischer Kompetenz.
- Die Bereitstellung eines Schutz- und Schonraumes für gefährdete und von akuter Gefahr bedrohter junger Menschen.
- Ressourcenorientierte systemische Verarbeitung biographischer Bezüge
- Klärung und Stärkung der familiären Beziehungen
- Voraussetzungen schaffen für gesellschaftliche Integration in Verbindung mit der Herstellung eines sozialen Netzwerkes und stetigem Dialog zur Öffentlichkeit.
- Vermittlung gesellschaftlich akzeptierter Normen und Werte
- Förderung autonomer Entscheidungen
- Ressourcenorientierte Erarbeitung einer geeigneten schulischen bzw. beruflichen Perspektive
- Erarbeitung einer realistischen Zukunftsaussicht insbesondere hinsichtlich der beruflichen Perspektive und der künftigen Wohnform
- nach Möglichkeit Befähigung zur eigenständigen Lebensführung